q_musik 02
Dat Politics (FR) ///
Jomasounds (AT) ///
Ella Raidel (AT) ///
Egotrip (AT) ///
DJ ddkern (AT) ///
Di, 14. November 2000, 20:00 Uhr ///
KAPU, Kapuzinerstraße 36, Linz ///
„Es gibt eine Truppe kleiner Komödianten in Kostümen, am Waldrand gesehen auf der Straße.“ (Arthur Rimbaud)
Dat Politics rekonstruieren dekonstruierte zerebrale Strukturen mittels tanzbarer Musik, produzieren Musik ähnlich der, die man auf Labels wie Sonig oder Irdial findet: Beiseitegehörtes der elektronischen Kultur wird bei Dat Politics zu neuen semantischen Ebenen arrangiert; Sensation steht neben Schlichtheit, konzeptionelle Strenge neben binärem Ungestüm.
Das Subjekt Dat Politics spricht mit tausend Zungen: clownesk wie Serge Comte, verspielt wie Dilemmas „Chip Tunes“, kauzig wie Bodenständig 2000 kommen sie daher, mit Billiggeräten angereicherte Musik, die Orgelgebläse vortäuscht, mit Spielzeug- und Computerspielmelodien, mit einer Casio-Ästhetik, die von Retro und Trash weiten Abstand zu nehmen weiß.
Auf „Villiger“, im Januar 00 beim Kölner Label A‑Musik (Mouse on Mars, Schlammpeitziger) erschienen, demonstrieren Dat Politics Musik als verschwitzten Kindergeburtstag, als Bresche für die Kostümierung der Klänge: Electro, Acid, Techno, HipHop und Restrock gleiten hier in Sekundenschnelle vorbei und verwandeln sich in einen Ulk oder den größten Ernst der Lage, in fraktale Splitter oder ein großes Ganzes für EchtzeithistorikerInnen: „Villiger ist mindestens genauso gefährlich wie eine Blurbfly, denn es wirkt wie ein Bonbon, das umso größer wird, je länger man lutscht. Er beginnt ummagummahaft zu leuchten, füllt das Gehirn aus, bis das Denken seine Struktur ändert, durch eine Reuse nach außen zischt und man sich nichts sehnlicher wünscht, als eine Datenpolitik, die diesen Klängen Entsprechung bieten kann.“
www.datpolitics.com
jomasounds.firstfloor.org
www.ellaraidel.com
www.servus.at/egotrip
www.mego.at/kern.html