Imperium qujOchÖum: Aufstieg und Fall eines Scheinvereingeflechts
In der Regel werden Firmengeflechte gegründet, um zu täuschen, zu tarnen und zu verschleiern. Unternehmen gründen Subunternehmen und Sub-Subunternehmen in Ländern wie Liechtenstein, Mauritius oder Panama, auf den Bahamas, den Seychellen oder den Virgin Islands zum Zweck der „Steuergestaltung“. Solche Schein- oder Briefkastenfirmen sind Gesellschaften, die an ihrem satzungsmäßigen Sitz nur einen Briefkasten unterhalten, während die Geschäftsführung an einem anderen Ort, dem Verwaltungssitz, stattfindet.
Beliebt sind diese Konstrukte vor allem, um illegale Geschäfte diskret durchzuführen, Steuern zu hinterziehen und Schwarzgeld zu waschen. Kriminelle nutzen häufig ein ganzes Geflecht derartiger Firmen, die sich im Ausland befinden, da eine strafrechtliche Verfolgung nur schwer möglich ist.
qujOchÖ bedient sich der Absurdität des Wirtschaftslebens und transformiert dessen Mechanismen in das künstlerische Feld. Dazu werden rund 150 Scheinvereine bzw. Vereinen gleichgestellte Rechtsträger in verschiedenen europäischen Ländern gegründet. Das aus Scheinvereinen bestehende qujOchÖ-Imperium wird auf mannigfaltige Art und Weise verknüpft und verschachtelt. Es folgen zahlreiche Aktionen. Stichworte: Multiple Identitäten, Bürokratischer Overkill, Diskursive Guerilla, Vorteilserschleichung, Vermögensverschleuderung, Vernichtungsfeldzug oder Subventionslayering.
Der gesamte Prozess vom Aufstieg bis zum Fall des Scheinvereingeflechts wird auf www.qujochoe.org/archive dokumentiert.
„Der Große stürzt: seht seinen Günstling fliehn; Der Arme steigt, und seine Feinde lieben ihn.“ (William Shakespeare)