Imperium qujOchÖum: Das Imperium nimmt Kontakt auf
Nach der Gründungs‑, Vernetzungs- und Identitätsfindungsphase nahm das Imperium qujOchÖum Kontakt zu seinen natürlichen Partnern aus dem politisch-wirtschaftlichen Komplex auf.
Zu diesem Zweck wurden in einem ersten Schritt für drei der Vereine Konten bei der SPARDA-BANK in Linz gegründet. Anschließend wurden Konten von den natürlichen Partnern aus dem politisch-wirtschaftlichen Komplex recherchiert, falls möglich Privatkonten, ansonsten Konten von verbundenen Organisationen. Die Liste der natürlichen Partner aus Österreich, Deutschland und der Schweiz: Alfons Mensdorff-Pouilly, Karl-Heinz Grasser, Uwe Scheuch und Harald Dobernig, Ernst Strasser, Peter Hochegger, Walter Meischberger, Ernst Karl Plech, Carsten Maschmeyer, Klaus Zumwinkel, Madeleine Schickedanz, Michael Perler und Christian Baumann.
Den natürlichen Partnern wurden 9,90 Euro überwiesen und Briefe zugeschickt, in denen auf ein längere Zeit zurückliegendes Gespräch und eine sinnlose Investment-Idee verwiesen wird – Kommunikationsguerilla, ya know. Eine Rücküberweisung von 9,89 Euro über eine der „zwischengeschalteten“ Organisationen wurde erbeten, mit dem Verwendungszweck „imperare sibi maximum imperium est“ („Die größte Herrschaft ist die Selbstbeherrschung“, Seneca der Jüngere, Moralische Briefe an Lucilius, XIX, CXIII, 31).
Die Folgen:
1. Nach einigen Wochen meldete sich die SPARDA-BANK Linz und bat um einen Termin, betreffend die Vereinskonten.
2. Das Imperium qujOchÖum nahm daraufhin nochmals Kontakt mit seinen natürlichen Partnern auf, um auf die Dringlichkeit der Investment-Idee hinzuweisen. Immerhin schien die SPARDA-BANK bereits Gefallen an der Idee gefunden zu haben.
3. Bei einem Gespräch mit den beiden Direktoren und der Leiterin des Controlling der SPARDA-BANK Linz am 27. November 2012 wurde Aufklärung über die Hintergründe der Kontengründungen verlangt. Unter anderem stand der Verdacht der Geldwäsche im Raum, es wurde darauf verwiesen, dass eine Meldung an die Finanzmarktaufsicht und das Bundeskriminalamt kurz bevor stehe. Außerdem hatte sich der Anwalt von Marina Giori-Lhota, der Schwiegermutter von Karl-Heinz Grasser, telefonisch bei der SPARDA-BANK Linz gemeldet und darauf hingewiesen, dass seine Mandantin außer sich sei. Ein erster Erklärungsversuchs des Imperiums, bei dem mittels Bullshit-Bingo die Investment-Idee von Hannes, einem alten Studienkollegen, erklärt wurde, scheiterte am zum Glück vorhandenen Verständnis der Bankdirektoren. Die Erklärung, dass es sich um ein Kunstprojekt handelt, wurde zwar zu Beginn skeptisch aufgenommen, nach einiger Zeit allerdings glaubhaft – und mit positiven Zwischentönen – angenommen. Ein Hoch auf die SPARDA-BANK.
4. Der Anwalt von Karl-Heinz Grasser und Uwe Scheuch (nicht zu verwechseln mit jenem von Grassers Schwiegermutter) meldete sich zur gleichen Zeit telefonisch beim Imperium qujOchÖum und verlangte ebenfalls Aufklärung. Der Hinweis, dass es sich um ein Kunstprojekt handelt, wurde mit “Ich hoffe, Sie wissen was Sie tun, aber ich bin ja nicht Ihr Anwalt.” quittiert. Sure, das Imperium qujOchÖum weiß immer, was es tut.
5. Am Tag davor hatte bereits Ernst Strasser beim Auftakt zu seinem Prozess auf die Machenschaften des Imperium qujOchÖum hingewiesen. Man könnte nun entgegnen, dass es sich nur um eine investigative Untersuchung handelt, aber das wäre gelogen. It’s just an guerilla art project.
(Fotos: qujOchÖ)