5+5+2+Einstand
q_DJ_Line (AT) ///
Yksi Kaksi Huomiseksi (AT/FI) ///
Melted Men (US) ///
DuranDuranDuranDuran (AT) ///
Fr, 23. Juni 2006, 18:00 Uhr ///
quitch, Untere Donaulände 10, Linz ///
Eine gemeinsame Veranstaltung anlässlich der 5‑Jahresfeier von qujOchÖ – experimentelle kunst- und kulturarbeit, der 5‑Jahresfeier von LIquA – Linzer Institut für qualitative Analysen, der Einstandfeier der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und der 2‑Jahresfeier von quitch – kunst kultur plateaus.
Melted Men! Die irrwitzige Performancegruppe aus den Vereinigten Staaten, Holland und Frankreich wirft im Juni 2006 ihre Tentakelarme nach Linz. Melted Men sind wahrlich die Götter unter den Performance-Gruppen dieser Welt. Während sie mit 40 Zigaretten im Mund und in Hasenkostümen auf Stelzen herumwirbeln, mit Bambusstäben dem Publikum eigenwillige Tempelhüpfrituale beibringen, und die Karottenhände, ‑ohren und ‑nasen von drolligen Voodoo-Puppen essen, erzählen sie Geschichten über Francois Mitterand, der in einer deutschen Ananas sitzt und aus unerfindlichen Gründen ein Klempnerdiplom erworben hat, um eine Pipeline zwischen Bremen und Florida zu bauen oder von den nachgebildeten Pflastersteinen des originalen Linzer Hauptplatzes in der Grottenbahn, die in Wirklichkeit viele kleine Hundeaugen sind, die nach Wodka lechzen und unter dem Getrampel des Publikums laut aufjaulen. Dies alles gepaart mit musikalischen Ingredienzien wie Minimal-Drums, wahnsinniger Quietsch-Elektronik, Geächze, Gestöhne und Gequakse, Hupen oder Werbejingles hinterlässt beim Konzert ein Publikum zwischen Nervenzusammenbrüchen und Begeisterungsorgasmen.
In einem Interview gaben Melted Men einmal die Antwort auf die Frage, wie sich ihre Musik entwickelt: „Schieß ein Polaroidfoto der Melted Men und schneide es schnell auf, um die Chemikalien freizulegen. Dann bedecke die Straßen mit Tüchern und trage die Chemikalien auf die Hufe einer Ziege auf. Lass die Ziege hinlaufen wohin sie will, um anschließend alle Tücher zu verbrennen. Nimm die Asche und gib sie zurück in die Polaroidkamera. Letztlich machst du ein Foto von irgendetwas. So entwickeln sich die Dinge.“
Im Vorprogramm zu sehen ist übrigens der erste Kurzauftritt der hauseigenen qujOchÖ-Band yksi kaksi huomiseksi, ein österreichisch-finnisches Rock-Hilfsprojekt unter dem Motto „Helft’s ma, i hüf eich a“.
Und im Anschluss gibt es den allerletzten Auftritt der formidablen DuranDuranDuranDuran, eine Achterbahnfahrt durch den gesamten 1980er-Irrsinn. Kein Hit aus der Kindheit ist ihnen zu lächerlich, kein Bruch zu kompliziert. In einem Bericht meint die sexiest Boygroup ever übrigens: „Die 80er waren schon mies und übel. Jetzt gibt’s zum Glück uns.“
(Fotos: Karin Fisslthaler)(Video: qujOchÖ)